Butterkuchen, mürber oder dicker Kuchen
Verhältnis ist: 2 Pfund Mehl, 250 Gramm Butter, 2 Eier, 45 Gramm Hefe und ungefähr 7/10 Liter Milch nebst dem nötigen Salz.
Das Mehl wird über Nacht zur Wärme gestellt, der größere Teil der Hefe mit etwas Zucker bestreut, mit lauer Milch glatt gerührt, in der Mitte des Mehls ein kleiner Vorteig gemacht und zum Aufgehen in die Wärme gestellt. Ist der Vorteig gegangen, so gibt man die erwärmte Butter, die Eier, die man vorher in lauwarmes Wasser gelegt hat, Salz, die noch nötige Hefe, welche mit der übrigen lauwarmen Milch angerührt wurde, in die Schüssel und klopft daraus einen milden, weder nassen, noch trockenen Teig.
Nun läßt man den Teig zum zweitenmal gehen; dann wirkt man ihn zu einer runden Form, wellt den Rand rings herum daumendick aus, schlägt ihn zweifingerbreit herauf, legt ihn auf ein mit Butter bestrichenes Backblech und läßt ihn noch 1/2 Stunde gehen, man schneidet nun ganz leicht mit einem spitzigen Messer Streifen, in der Mitte des Kuchens, bepinselt ihn mit Ei und bestreut ihn mit Salz und Kümmel oder bestreicht ihn mit ein wenig aufgelöstem Honig.
Quelle: Friedricke Luise Löffler, anno 1798