Wildkräuter und Kulturpflanzen

Häufig liest man, Wildkräuter würden mehr Nährstoffe liefern als Kulturpflanzen. Dieser Glaube kommt daher, dass Nährwerte für Wildkräuter meist für das getrocknete Produkt angegeben werden und Nährwerte für Kulturpflanzen für das frische Produkt. Weil aber das getrocknete Produkt kaum noch Wasser enthält, ist die Nährstoffdichte bei Trockenprodukten wesentlich höher als die Nährstoffdichte bei Frischprodukten.

Was zählt man zu den Wildkräutern?

„Kräuter“ ist der Sammelbegriff für einjährige (z. B. Dill, Kerbel), zweijährige (z. B. Kümmel, Petersilie) und mehrjährige Pflanzen (z. B. Schnittlauch, Zitronenmelisse), die krautig oder als Halbstrauch wachsen.
Quelle: Bundeszentrum für Ernährung

Als „Wildkräuter“ bezeichnet man diejenigen Kräuter, die (mittlerweile) bei uns heimisch sind und wild in der Natur wachsen - im Gegensatz zu den Kulturpflanzen, die speziell für die Nutzung als Gewürzkräuter angebaut werden. Aber auch die sog. Wildkräuter werden vereinzelt gezielt angebaut. So sind Wiesenkerbel, Pimpinelle und Sauerampfer eigentlich Wildkräuter, werden aber als Bestandteil der Frankfurter Grünen Kräutersoße auch als Kulturpflanzen gezogen.

Nährstoffe in Kräutern

Wildkräuter enthalten nicht mehr Nährstoffe als Kräuter, die auf Kulturflächen angebaut wurden. Im Gegenteil - Kräuter auf Kulturflächen finden optimale Bedinungen vor, was dazu führt, dass deren Nährstoffgehalt eher höher ist als der Nährstoffgehalt der wild wachsenden Kräuter.

Dazu kommt, dass Wildkräuter meist in geringen Mengen gegessen werden, so dass etwaige Nährstoffunterschiede kaum ins Gewicht fallen. Beispiel Sauerampfer: 100 g frischer Sauerampfer liefert sehr viel Vitamin A und sehr viel Vitamin C. Ansonsten liefert er keine Nährstoffe in nennenswertem Umfang. Da Mitteleuropa aber ganz sicher kein Vitamin-Mangelgebiet ist, ist es weder notwendig noch sinnvoll, Wildkräuter zur Deckung des Nährstoffbedarfs zu essen.

Was tatsächlich bei Zuchtpflanzen geringer als bei Wildkäutern ist, sind sekundäre Pflanzenstoffe. Bei der Züchtung von Nutzpflanzen war häufig das Ziel, sekundäre Pflanzenstoffe aus Gründen des besseren Geschmacks zu reduzieren. So ist zum Beispiel die im Mittelmeergebiet wachsende Wildendivie lange nicht so bitter wie der auf unseren Feldern angebaute Salatendivie.

Quellen und weitere Infos

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