Masthühner zu braten
Wenn der Hahn ausgenommen, das Brustbein eingeklopft und er abgesengt und zugerichtet ist, reibt man ihn außen und innen mit Salz und etwas Pfeffer ein, steckt im ein Stückchen Butter und etwas Zwiebel in den Leib, überbindet ihn auf der Brust mit Speckscheiben, legt ihn in eine passende, nicht zu große Bratpfanne mit der nötigen Butter und etwas Zwiebel, bratet zuerst abwechselnd die beiden Schlegel an, weil dieselben längere Zeit zum Weichwerden brauchen; nach der Hälfte Bratzeit legt man ihn auf den Rücken, damit die Brust schön gelb wird.
Es ist ratsam, dass der Hahn zuerst oben auf dem Herd zugedeckt langsam gebraten wird, und dann erst in den Bratofen kommt. Er wird mit Fleischbrühe abgelöscht. Kommt er an den Spieß, so muß er mit einem mit Butter bestrichenen Bogen Papier umwickelt werden. 10 Minuten vor dem Anrichten wird das Papier abgenommen, um dem Fleisch Farbe zu geben. Am Spieße braucht er 1 1/4 Stunden, im Ofen 2 Stunden zum Fertigwerden.
Das Masthuhn und junge Hahnen werden ebenso, nur kürzer, gebraten.
Quelle: Friedricke Luise Löffler, anno 1798