Ernährung bei Gicht

Die Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Harnsäure-Konzentration im Blut erhöht ist. Daher wird bei Gicht eine Ernährung mit Lebensmitteln empfohlen, die wenig Purin enthalten. Hier eine Liste mit purinarmen Lebensmitteln.

Das Purin in Lebensmitteln (hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln, vor allem in Innereien) wird vom Körper abgebaut zu Harnsäure und über die Nieren ausgeschieden. Da Gicht eine Krankheit ist, bei der die Harnsäure-Konzentration erhöht ist, solltest du darauf achten, nicht noch zusätzlich über die Nahrung Purin (als Vorstufe der Harnsäure) aufzunehmen.

Der Nährwertrechner bei Gicht

Der Nährwertrechner hilft dir dabei, Lebensmittel zu finden, mit denen du dich so ernähren kannst, dass du so wenig Purin und Harnsäure wie möglich isst. Die folgenden Links listen Lebensmittel auf, nach Puringehalt bzw. nach Harnsäuregehalt aufsteigend sortiert:

Purinarm

Harnsäurearm

Weitere Infos

Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Harnsäurespiegel im Blut stark ansteigen kann. Wird zu viel Harnsäure gebildet oder nicht ausreichend über die Nieren ausgeschieden, lagern sich Harnsäurekristalle in Gelenken und Geweben ab. Dies führt zu schmerzhaften Gichtanfällen. Eine purinarme Ernährung kann helfen, den Harnsäurespiegel zu senken und Gichtanfälle zu vermeiden. Im Folgenden erfährst du, wie eine solche Ernährungsweise aussehen sollte.

Warum Purine wichtig sind

Purine sind Bestandteil vieler Lebensmittel. Beim Abbau der Purine entsteht Harnsäure. Ist diese im Blut zu hoch konzentriert, kristallisiert sie aus. Besonders purinreiche Lebensmittel sollten deshalb reduziert werden. Dazu zählen vor allem Innereien, bestimmte Fische und Bierhefe. Wer weniger Purine über die Nahrung aufnimmt, entlastet die Nieren und senkt das Risiko für Gichtanfälle.

Empfohlene Lebensmittel

Obwohl eine purinarme Kost den Verzicht auf manche Speisen bedeutet, gibt es zahlreiche Lebensmittel, die unbedenklich oder sogar günstig für Gichtpatienten sind.

  • Milchprodukte (fettarm): Magerquark, Joghurt und andere fettarme Milcherzeugnisse enthalten wenige Purine und liefern hochwertiges Eiweiß.
  • Eier: Eier gelten als nahezu purinfrei und lassen sich vielseitig in die Ernährung integrieren. Sie sind eine gute Alternative zu Fleisch.
  • Gemüse: Die meisten Gemüsesorten, darunter Paprika, Zucchini, Brokkoli und Möhren, haben nur geringe Purinmengen. Sie liefern wichtige Vitamine und Ballaststoffe.
  • Obst: Obst enthält in der Regel wenig Purine. Beeren und Zitrusfrüchte können durch ihren Vitamin-C-Gehalt sogar den Harnsäurespiegel günstig beeinflussen.
  • Vollkornprodukte und Kartoffeln: Sie sind im Vergleich zu Fleisch und Fisch deutlich purinärmer und liefern komplexe Kohlenhydrate, die länger sättigen.
  • Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse oder Kürbiskerne enthalten wertvolle Fette und sind fast purinfrei. Da sie kalorienreich sind, sollten sie allerdings in Maßen genossen werden.
  • Ausreichend trinken: Wasser und ungesüßter Tee helfen, die Harnsäure über den Urin auszuscheiden. Zwei Liter pro Tag sind eine sinnvolle Richtgröße.

Lebensmittel in Maßen

Einige Produkte sind zwar purinhaltig, doch in moderaten Mengen meist noch akzeptabel. Hier ist vor allem das Maßhalten wichtig.

  • Mageres Fleisch: Huhn, Pute oder mageres Rindfleisch enthalten Purine, aber weniger als stark durchwachsene Fleischsorten. Ein- bis zweimal pro Woche in kleiner Menge ist oft vertretbar.
  • Fisch mit mittlerem Puringehalt: Kabeljau oder Lachs sind gesunde Proteinlieferanten und enthalten Omega-3-Fettsäuren, aber eben auch Purine. Wer nicht komplett verzichten möchte, kann sie ein- bis zweimal wöchentlich in den Speiseplan einbauen.
  • Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen und Erbsen sind zwar eiweißreich und daher gut für eine ausgewogene Ernährung, enthalten aber einen mittleren Purinanteil. Für die meisten Menschen mit Gicht ist ein gelegentlicher Verzehr jedoch kein Problem.

Lebensmittel, die gemieden werden sollten

Manche Lebensmittel enthalten sehr hohe Purinmengen und erhöhen den Harnsäurespiegel besonders stark. Sie sollten im Idealfall aus dem Speiseplan gestrichen werden.

  • Innereien: Leber, Herz, Nieren und Bries sind äußerst purinreich und gelten als Gichttreiber.
  • Hering, Sardinen und Sardellen: Diese Fische haben hohe Purinwerte und stehen oft in direktem Zusammenhang mit Gichtanfällen.
  • Hefe und Bier: Bierhefe bringt Purine mit sich, während Alkohol allgemein die Ausscheidung von Harnsäure hemmt. Bier kombiniert beide Risikofaktoren.

Weitere Faktoren und Tipps

Neben der purinarmen Lebensmittelauswahl spielen auch Gesamtenergiezufuhr (Kalorien) und Gewicht eine Rolle. Übergewicht kann Gichtanfälle begünstigen, weil es oft mit Insulinresistenz verknüpft ist. Eine Gewichtsabnahme wirkt sich positiv auf den Harnsäurewert aus und hilft dabei, langfristig Gichtbeschwerden zu reduzieren. Wichtig ist ein langsamer, stetiger Gewichtsverlust ohne Crash-Diäten, da extreme Diäten die Harnsäure eher ansteigen lassen können.

Auch die Zubereitung der Lebensmittel ist relevant: Frittierte Gerichte oder stark angebratene Fleischstücke können entzündliche Prozesse fördern. Schonendes Garen oder Dünsten sind deshalb geeigneter. Obendrein ist es sinnvoll, regelmäßig zu den Mahlzeiten Wasser zu trinken, um die Harnsäureausscheidung durch eine gute Flüssigkeitsversorgung zu unterstützen.

Alkohol sollte weitgehend vermieden werden, da er nicht nur Purine enthalten, sondern zudem die Harnsäureausscheidung über die Nieren erschweren kann. Dies gilt besonders für Bier und hochprozentige Getränke. Ein gelegentliches Glas Wein wird möglicherweise besser vertragen, dennoch ist Vorsicht geboten.

Bewegung und Lebensstil

Ein aktiver Lebensstil unterstützt den Stoffwechsel und fördert die Gewichtsregulation. Moderate Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder schnelles Gehen helfen, die Gelenke zu entlasten und gleichzeitig Kalorien zu verbrennen. Regelmäßige Bewegung trägt außerdem dazu bei, dass sich die Gichtanfälle seltener melden.

Bei akuten Gichtanfällen ist es ratsam, die Ernährung noch strikter auf purinarme Lebensmittel zu beschränken und viel zu trinken. In vielen Fällen kommen zudem entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. Langfristig können Betroffene, die konsequent auf eine purinarme Kost achten, oft die Häufigkeit und Heftigkeit von Gichtanfällen mindern.

Zusammenfassung

Eine purinarme und ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zum Umgang mit Gicht. Gemüse, Obst, fettarme Milchprodukte, Vollkornprodukte und ausreichend Flüssigkeit sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Fleisch und Fisch in Maßen, Hülsenfrüchte gelegentlich, dafür möglichst kein Bier und keine Innereien – so lässt sich die Harnsäureproduktion spürbar reduzieren. In Kombination mit einem aktiven Lebensstil und einem gesunden Körpergewicht kann dies entscheidend dazu beitragen, Gichtanfälle zu vermeiden oder zumindest stark zu verringern.

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