Viele Männer und Frauen leiden im Laufe ihres Lebens an androgenetischer Alopezie – dem erblich bedingten Haarausfall. Besonders Männer können schon nach der Pubertät betroffen sein, während es bei Frauen meist erst nach den Wechseljahren auftritt. Ausgelöst wird diese Form des Haarausfalls durch eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT).
Ob spezielle Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel helfen können, diesem Prozess entgegenzuwirken, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wissenschaftlich geprüft. Das Ergebnis: Für Menschen mit erblich bedingtem Haarausfall besteht kein besonderer Bedarf an zusätzlichen Nährstoffen, der über eine ausgewogene Ernährung hinausgeht.
Zwar kann ein genereller Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen oder Proteinen zu schlechterer Haarstruktur oder verstärktem Haarausfall führen. Doch wenn die Ernährung ausreichend und vielseitig ist, braucht es keine speziellen Ergänzungen. Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien ist völlig ausreichend.
Einige Studien deuten zwar auf niedrige Vitamin-D-Spiegel bei Betroffenen hin, doch daraus lässt sich kein klarer Zusammenhang ableiten. Ob eine Supplementierung hilft, ist bislang nicht belegt. Ähnlich unsicher ist der Einfluss von Eisen oder anderen Mikronährstoffen. Ein Mangel sollte im Zweifelsfall ärztlich abgeklärt werden.
Derzeit gibt es also keine wissenschaftlichen Beweise, dass Vitamine oder Nahrungsergänzungsmittel das Fortschreiten des erblich bedingten Haarausfalls aufhalten können – sofern keine echte Mangelversorgung vorliegt. Das BfR empfiehlt daher keine speziellen Diäten oder Produkte, sondern eine ausgewogene Ernährung als beste Basis für gesunde Haare.
Quelle und weitere Infos: Kann eine besondere Ernährung einen erblich bedingten Haarausfall aufhalten?