Abnehmen mit Kaffee - eine hilfreiche Option?
Kaffee genießen täglich Millionen von Menschen - auch deshalb nehmen ihn Wissenschaftler in Ernährungsstudien immer wieder unter die Lupe. Neue Ergebnisse suggerieren, dass das beliebte Heißgetränk sogar beim Abnehmen hilft. Was an der Behauptung dran ist, wird im Folgenden untersucht.

Wie wirkt Kaffee im Menschen?
Koffein ist eine wirksame pharmakologisch aktive Substanz - und wohl die, die weltweit am häufigsten konsumiert wird. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass die Effekte einer täglichen Tasse Kaffee auf den Organismus durchaus gesundheitsförderlich sind. Die anregende Wirkung kann mittelbar sogar das Abnehmen unterstützen:
- Gegen Müdigkeit: Koffein passiert ungehindert die Blut-Hirn-Schranke und entfaltet seine Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Es stimuliert die Ausschüttung der belebenden Hormone Noradrenalin und Dopamin und wirkt auf diese Weise Müdigkeit entgegen. Gerade Menschen, die sich während einer Diät müde und abgeschlagen fühlen, profitieren vom Hallo-Wach-Effekt.
- Als Schmerzmittel: Koffein wirkt schmerzlindernd (analgetisch) und fungiert daher als Bestandteil diverser Schmerzmedikamente. Helfen kann dieser Effekt unter anderem Menschen, die infolge einer Ernährungsumstellung unter Kopfschmerzen leiden. Zwar wird Kaffee während einer Fastenkur oder einer Low-Carb-Diät meist begrenzt, doch löst er rasch akute Kopfschmerzattacken auf, die meist durch einen niedrigen Blutdruck zustande kommen.
- Für das Herz-Kreislauf-System: Da Kaffee die Bildung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol anregt, steigert sein Genuss den Blutdruck, erweitert die Gefäße und erhöht den Puls. Studien belegen, dass dieser Effekt keineswegs zulasten der Gesundheit geht, sondern nur zeitlich begrenzt (maximal über die Dauer von 3 Stunden) auftritt. Für Menschen, die während einer Diät unter Schwächegefühlen, niedrigem Blutdruck und Schwindel leiden, kann der stimulierende Kreislaufanschub durch Kaffee eine Wohltat bedeuten.
- Als natürliches „Dopingmittel“: Kaffee ist den olympischen Athleten zwar nicht mehr untersagt - dennoch steigert Koffein die sportliche Leistung. Darüber hinaus liefert Kaffee Niacin, das die Zellatmung verbessert und so die Tätigkeit der Muskeln anregt. Außerdem entspannt Kaffeekonsum die Bronchien und erleichtert die freie Atmung. Wer für den Gewichtsverlust joggt oder Rad fährt, fühlt sich dabei leistungsfähiger, wenn er vorab einen Espresso genießt.
- Zur Entgiftung: Die antioxidativ wirkenden Pflanzenstoffe sowie die Lipide Cafestol und Kahweol, die sich in einer Tasse Kaffee befinden, wirken positiv auf die Leber. Sie schützen die Zellen unseres bedeutendsten Entgiftungsorgans, was den Organismus besonders während einer Diät unterstützen kann. Dabei geraten nämlich in den Fettzellen gelagerte Giftstoffe frei in den Körper und müssen von ihm abgebaut werden.
- Als Verdauungshilfe: Wer während einer Diät doch einmal sündigt, kennt die unangenehmen Folgen: Völlegefühl, Magendruck und Blähungen lassen nicht lange auf sich warten. Den Magen beschleunigt entleeren kann eine Tasse Espresso zwar nicht, doch kurbelt sie die Verdauungsprozesse spürbar an. Das enthaltene Koffein, die Gerbsäuren und Bitterstoffe stimulieren die Darmperistaltik und die Bildung von Gallensäften.
Auch zum Abnehmen?
Kaffee erhöht die Körpertemperatur, indem er Wärme produzierende Prozesse in den Körperzellen anregt. Im Zuge dessen stimuliert sein Genuss auch die Lipolyse, bei der der Organismus Fett zur Energiegewinnung aufspaltet. Dass man zu einer Tasse Kaffee essen könnte, was man wollte, und dabei trotzdem Gewicht verliert, bleibt eine Wunschvorstellung. Um Körperfett freisetzen zu können, muss ein Energiedefizit vorliegen, das heißt, ein Abnehmwilliger muss weniger essen, als der Körper verbraucht. Dieses Grundprinzip einer Diät kann auch Kaffee nicht außer Kraft setzen. Was das Heißgetränk jedoch leistet, ist, die negativen Begleiterscheinungen einer Abnehmkur zu mindern. Wer sich leistungsfähiger, wacher und frischer fühlt, dem fällt der Verzicht einfach weniger auf. Schließlich hebt Kaffee, vor allem gemeinsam mit Familie und Freunden genossen, die Stimmung. Und gut gelaunt lässt es sich wesenlich besser ein Abnehmprogramm absolvieren.
Wie lässt sich Kaffee zubereiten?
So alltäglich der braune Morgentrunk für deutsche Bürger ist - er lässt sich auf unendlich viele Weisen zubereiten. Die geläufigsten Verfahren sind folgende:
- Filterkaffee: Für den Klassiker unter den Kaffee-Arten wird heißes Wasser über das im Filter befindliche Kaffeemehl gegossen. Dies kann sowohl von Hand in Omas Porzellanfilter geschehen als auch in einfachen Filterkaffeemaschinen. Wichtig ist hier, den Mahlgrad des Kaffemehls auf die Zubereitung anzustimmen. In Filterkaffee gelangen nur geringe Mengen der Kaffee-Lipide und er enthält weniger Koffein als Espresso auf dieselbe Portionsgröße.
- Kapseln und Pads: Sie sind zwar praktisch, produzieren jedoch Unmengen von Abfall. Dem Geschmack tut die Portionsverpackung laut Tests der Stiftung Warentest jedoch keinen Abbruch. Kaffeekapseln und Pads eignen sich vor allem für Gelegenheitstrinker, die gern unterschiedliche Kaffeesorten ausprobieren.
- French Press: Hier werden Kaffeemehl und Wasser vermischt, bevor ein Sieb den Kaffeesatz durch Druck vom Getränk trennt. Auch der arabische Mokka funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip - bei seiner Zubereitung sinkt das Kaffeemehl von allein auf den Kannenboden ab. Diese Art der Kaffeezubereitung mundet besonders mit frisch gemahlenen Bohnen.
- Kaffeevollautomat: Ganze Bohnen einfüllen und auf Knopfdruck köstlichen Espresso genießen - das funktioniert mit einem Kaffeevollautomat. Durch den hohen Druck und die kurze Brühdauer in der Maschine werden wenig Gerbsäuren und Bitterstoffe freigesetzt, was das Ergebnis aromatischer und bekömmlicher macht. Zudem enthält die Crema des Espresso die Lipide Cafestol und Kalweol, die leberschützend wirken. Wichtig ist bei den Geräten die Einstellungsmöglichkeit verschiedener Mahlgrade, Temperaturen sowie je nach Geschmack ein Milfaufschäumer mit Tank.
Wie viel Kaffee pro Tag ist in Ordnung?
Als Faustregel gilt: 4 bis 5 Tassen Kaffee pro Tag sind ein völlig unbedenkliches Maß. Hierbei kommt es weniger auf die Flüssigkeitsmenge als auf den Koffeingehalt an. 400 Milligramm Koffein sind für einen Erwachsenen täglich problemlos zu verstoffwechseln. Eine Tasse Filterkaffee enthält etwa 80mg Koffein, ein Espresso ungefähr 90mg . Doch auch Schokolade mit 50mg Koffein pro 100g oder schwarzer Tee mit 45mg pro Tasse tragen zur Koffeingesamtaufnahme bei.

Fazit
Als Diät-Wundermittel taugt Kaffee ebenso wenig wie Ananas, Kohlsuppe oder hCG-Hormone. Im Gegensatz zu den anderen lindert er jedoch erwiesenermaßen typische Diätprobleme wie niedrigen Blutdruck, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Ist er gekonnt zubereitet, bildet Kaffee darüber hinaus für viele Menschen den unverzichtbaren Bestandteil eines aktiven und lustvollen Lebensstils.
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